Referenzschule für Medienbildung

 

Zwei Jahre Qualifizierung erfolgreich absolviert

 

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„Im Rahmen des Projektes „Referenzschule für Medienbildung“ soll bis 2016 sukzessive ein Netzwerk von insgesamt ca. 150 Referenzschulen aller Schularten aufgebaut werden.

Der Status „Referenzschule für Medienbildung“ wird Schulen verliehen, die einen nachhaltigen Qualitätsentwicklungsprozess im Medienbereich in Gang gesetzt bzw. weitergeführt und diesen Prozess in einem Medienentwicklungsplan transparent dokumentiert haben. Im Fokus stehen dabei die Stärkung der Medienkompetenz der Schüler und die weitere Verbesserung der Unterrichtsqualität. Dies soll vor allem durch die Implementierung schulspezifischer Medien- und Methodencurricula und eine systematische schulinterne Lehrerfortbildung im Bereich der Medienbildung erreicht werden. "Die Erfahrungen und die entstandenen Konzepte werden durch die Referenzschulen als Multiplikator für andere Schulen nutzbar gemacht.“ So fassen die Projektverantwortlichen des ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München) die Zielsetzung des Projektes „Referenzschule für Medienbildung“ zusammen.

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Ende des Schuljahres 2009/10 bewarben wir uns und ergriffen wir die Chance, bei den ersten teilnehmenden Schulen dabei zu sein. Die Möglichkeit, die mit dem Meko-Konzept eingeschlagene Richtung weiter zu verfolgen und die mediale Welt, die die Jugendlichen umgibt, bewusster – ob als Werkzeug oder explizit als Thema – in den Unterricht einzubauen, kam unserem Anliegen entgegen.  In den zwei Jahren wurde ein Medienentwicklungsplan ausgearbeitet, der auf der Basis der konkreten Voraussetzungen unserer Schule spezifische Ziele und Möglichkeiten der Umsetzung formuliert.

Um diese überordneten Ziele in für den Unterrichtsalltag konkretere Formulierungen herunter zu brechen, entwickelten wir ein Medien- und Methodencurriculum. Es handelt sich dabei um Empfehlungen und Vorschläge, wie die Medienkompetenz der Schüler nach sechs Jahren Schulzeit an unserer der Realschule Schritt für Schritt gestärkt werden kann. Dabei wurde systematisch nach Jahrgangsstufe und Kompetenzbereich differenziert. Steht hier die Bildung der Schüler im Focus, so bleibt nun noch die Fortbildung der Lehrkräfte

fortbildungsplan

Eine andere Säule der Entwicklung zur Referenzschule für Medienbildung war demnach die Erstellung eines schulinternen Fortbildungsplanes. Hier konnten wir dank vieler Kollegen ein breites und vielfältiges Angebot an Veranstaltungen zusammenstellen, das glaube ich seinesgleichen sucht. Bis auf eine, die mangels Teilnehmer abgesagt wurde, fanden alle Veranstaltungen statt.

Als letzte Hürde der Qualifizierung als Referenzschule galt es drei Unterrichtsbeispiele einzureichen, die beispielhaft die konkrete Umsetzung des Medien- und Methodencurriculums zeigen sollten. Auf urheberrechtliche Unbedenklichkeit geprüft durch eine Arbeitsgruppe "Digit@les Lehren und Lernen" werden sämtliche Unterrichtsmaterialien auf der Seite

Man weiß ja, das Papier geduldig ist und wenn man wirklich etwas in Gang setzen will, etwas anschieben will, bleibt es nicht aus, das Reibung entsteht.

formular-Klassenkonferenz5Der Medienentwicklungsplan und das Medien- und Methoden-curriculum allein hätte nicht viel bewirkt oder wirklich etwas am Unterrichtsgeschehen verändert. Es liest sich schlecht und ist viel zu umfangreich für die tägliche Arbeit der Lehrkräfte. Zudem wird dem lesenden Pädagogen sofort klar, dass er allein das niemals umsetzen kann. Nur in Zusammenarbeit mit anderen kann es gelingen über die Grenzen, die uns unsere Fächer setzen, hinaus, kontinuierliche und nachhaltige Bildung zu vermitteln. Das schließt auch den Bereich der Medien nicht aus, sondern wird gerade in diesem weiten und für uns Erwachsene, uns„digital emigrants“, teilweise so fern erscheinenden Themenspektrum unabdingbar. Die Protokollvorlagen für die erste Klassenlehrerkonferenz am Schuljahresbeginn zeigen nur die Empfehlungen des Medien- und Methodencurriculums einer Jahrgangsstufe und fordern dazu auf, die noch theoretischen Postulate mit konkreten unterrichtlichen Inhalten zu füllen. Zahlreiche Beispiele dafür wurden in den schulinternen Fortbildungen geboten und von den Fachleitern zum Ende des letzten Schuljahres erarbeitet. Unter der Leitung der Klassenleitung müssen jetzt alle Lehrkräfte der Klasse das Konzept mit Leben erfüllen, Ideen entwickeln, fächerverbindende Unterrichtsvorhaben planen, fächerübergreifend planen, wer beispielsweise die Technik des Mindmapping einführt, wer darauf in seinem Fach zurückgreift und diese die eingeführten Fertigkeiten dadurch vertieft. Theoretisch einleuchtend denke ich, praktisch wie sich zeigte nicht ganz so einfach umsetzbar, da gerade am Schuljahresbeginn eine Konferenz die nächste Sitzung jagt und man als Lehrkraft ja nicht nur in einer Klasse sondern in vielen unterrichtet. Der anfängliche Drang danach, möglichst zeitnah zum Schuljahresbeginn auch noch alle gebotenen Fortbildungen zu belegen, führte dazu, dass es sich als äußerst schwierig gestaltete ,einen für die Mehrheit der Lehrkräfte einer Klasse passenden Termin zu finden. Ein meines Erachtens wichtiges zweites Treffen im Jahr, um Korrekturen auszuführen, weitere Notizen zu ergänzen und das zweite Halbjahr zu planen, waren nicht möglich. Im neuen Jahr werden wir diesen zweiten Termin in einen pädagogischen Nachmittag integrieren. Auch die ersten Termine der schulinternen Fortbildung werden erst später einsetzen, damit es möglich bleibt, sich zusammen zu setzen und gemeinsam an der Umsetzung des Medien- und Methodencurriculums zu arbeiten.

Abschließend wird eine Evaluation unter den Lehrkräften den Weg weisen, wie es in der Lehrerfortbildung weitergehen soll und wird vielleicht auch Anregungen liefern, wie man diesen kontinuierlichen Prozess von Schulentwicklung noch effizienter gestalten kann.

Gespannt dürfen wir sein, wie es konzeptionell in den nächsten zwei Jahren weitergeht, in denen wir als Referenzschule anderen Schulen unter die Arme greifen sollen, die sich ihrerseits aufmachen, Schulentwicklung im Sinne des Projektes „Referenzschule der Medienbildung“ anzugehen. Deren Weg kann ein ganz anderer sein, da die Ausgangssituation grundsätzlich unterschiedlich ist und dadurch wohl auch das Ziel anders formuliert sein wird. Neben den zur Unterstützung angehaltenen Medienpädagogischen und Informationstechnischen Beratern (MIB) kann man sich gerne auch von uns etwas abgucken.

 

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